Keine Verlängerung der Durlacher Turmbergbahn – Unterstützen Sie uns mit Ihrer Unterschrift!
Am 20. Oktober 2020 hat der Gemeinderat Karlsruhe mit breiter Mehrheit einer Erneuerung und Verlängerung der Turmbergbahn zugestimmt. Er folgte damit einem vorausgegangenen Beschluss des Durlacher Ortschaftsrats.
Im jetzigen Zustand erlischt die Betriebserlaubnis für die Turmbergbahn zum Oktober 2022. Eine Instandsetzung der vorhandenen Strecke mit Kosten in Höhe von heute ca. 12 Millionen Euro wurde verworfen. Vielmehr sieht der Beschluss die komplette Erneuerung der Gebäude und Schienentrasse sowie deren Verlängerung bis an die B3 mit erwarteten Kosten nach heutigem Stand von wenigstens 21 Millionen Euro vor.
Durch den Anschluss an die Endhaltestelle erwarten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) Fördergelder des Landes in Höhe von rund 60% der Kosten.
Mit den neuen Bahnen in fremdartig anmutendem Design wollen die VBK das Fahrgastaufkommen von jährlich 120.000 auf 220.000 Personen nahezu verdoppeln. Bei einer Maximalauslastung soll die neue Turmbergbahn 840 Fahrgäste pro Stunde befördern.
Der automatisierte Betrieb – ohne Fahrer – wird den Betriebszeiten der Straßenbahnlinie 1 angepasst.
Bauliche Konsequenzen
Die neue Talstation tritt an die Stelle des heutigen Grünstreifens und bildet direkt an der B3 einen ca. 15 Meter langen und 6 Meter hohen Baukörper. Der Grünstreifen und seine Bäume entfallen auf der gesamten Länge. Die heutige Talstation entfällt ebenfalls ersatzlos.
Die Bahntrasse wird auf beiden Seiten im gesamten Wohngebiet durch eine 1,80 Meter hohe Wand abgeschirmt werden. Eine Querung der Bergbahnstraße wird künftig nicht mehr möglich sein.
Im Bereich der jetzigen Talstation wird die zentrale Straßenkreuzung aufgehoben werden und durch die Bahntrasse überbaut. PKWs können sie nicht mehr passieren. Fußgänger und Radfahrer müssen eine Unterführung nutzen. Der Verkehr Bergbahnstraße kann nur noch über die Turmberg- oder Posseltstrasse abfließen. Die heute abwärts führende Spur der Bergbahnstraße wird künftig zweispurig geführt werden und hat den gesamten Verkehr der oberen Turmbergstraße, der Kastellstraße und des Burgwegs aufzunehmen. Die Stellplätze in der Bergbahnstraße werden reduziert, um Ausweichstellen zu schaffen. Die Kreuzung an der B3 wird Hauptverkehrsknoten.
Unsere Forderungen:
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Erhaltung der Turmbergbahn
unter Berücksichtigung der gegebenen Auflagen. -
Keine Verlängerung der Schienentrasse zur Bundesstrasse 3
Erhaltung des Stadtbildes mit Grünstreifen als Auftakt für das „Erlebnis Turmberg“. Anschluss an den ÖPNV über die Endstation durch barrierefreie Verkehrsmittel (z.B. autonom fahrende Busse), die im Einklang mit der Tram 1 fahren. -
Sanierung der Turmbergbahn in gebotenem Rahmen
Modernisierung der Tal- und Bergstation mit behindertengerechter Einrichtung und behindertengerechte Waggons. -
Keine Verschwendung von Steuermitteln
Die Betreiber veranschlagen die geplante Verlängerung mit 65.000 € pro lfd. Meter, eine Sanierung ohne Verlängerung spart jedoch wenigstens 9 Millionen Euro Mehrkosten ein. Kritische Prüfung der erwarteten Fahrgastzahlen sowie Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen der Maßnahme. -
Keine Beschönigung des Verlängerungs-Projekts
Die Bahnanlage mit ihren beidseitig 1,80 m hohen Zäunen durchschneidet und zerstört ein historisch gewachsenes Wohngebiet. Die geplante Verdoppelung auf jährlich 220.000 Fahrgäste zerstört die ökologische Balance des Landschaftsschutzgebiets Turmberg. -
Offener Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern
Einrichtung eines runden Tisches mit Vertreter aus Politik, Medien und der Interessengemeinschaft Turmbergbahn.